REGIONALES RADVERKEHRSKONZEPT UND REGIONALES RADVERKEHRSNETZ

Hintergrund und Ziele

Radfahren ist klima- und umweltfreundlich, kostengünstig, inklusiv sowie gesundheitsfördernd. Vor allem in der Alltagsmobilität erfährt der Radverkehr immer mehr  Aufschwung. Im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung und zur Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP) wird dem Rechnung getragen und die zentralen Leitlinien und Ziele zur Entwicklung des regionalen Radverkehrs im Alltags- und Freizeitverkehr festgelegt. Im Ergebnis wird Radverkehr eine größere Rolle im Rahmen der alltäglichen Mobilitätsbewältigung im Großraum Braunschweig spielen und als wesentlicher Baustein des Umweltverbundes zum regionalen Klimaschutz beitragen.

Vor diesem Hintergrund ist ein Radverkehrskonzept mit Empfehlungen für eine gesamtheitliche Strategie zur Förderung des Radverkehrs in der Region entstanden. Entwickelt und mit Zielen hinterlegt wurden fünf strategische Handlungsfelder. Weiter werden Maßnahmen vorgeschlagen, wie diese Ziele erreicht werden können. Als wesentlicher Baustein wurde dafür das regionale Radverkehrsnetz aktualisiert bzw. weiterentwickelt und befahren. Beides war erforderlich durch Änderungen in den Siedlungsstrukturen im Verbandsgebiet wie neue Wohn- und Gewerbegebiete, das gestiegene Engagement der Kommunen zur Radverkehrsförderung, die Konzeption von Radschnellverbindungen und neue Empfehlungen und Richtlinien zum Radverkehr. Als Ergebnis liegt das Regionale Radverkehrsnetz sowie eine GIS-Datenbank mit aufbereiteten Befahrungsdaten vor.

Regionales Radverkehrsnetz

Durch das Regionale Radverkehrsnetz soll ein zusammenhängendes und für alle Nutzergruppen attraktives Netz im Zusammenspiel mit den anderen Verkehrsträgern, insbesondere mit dem ÖPNV entstehen. Räume sollen mit dem Rad besser erreicht werden können, die Entwicklung entsprechender Verkehrswege sollen verbessert werden.

Die Entwicklung des Radverkehrsnetzes orientierte sich an den Anforderungen aus dem Alltagsradverkehr, berücksichtigt aber auch den alltäglichen Freizeitverkehr. Die Radverkehrsverbindungen vernetzen den Großraum Braunschweig und beachten dabei die Siedlungsstruktur und die anzubindenden Ziele. Es werden u.a. folgende Ziele (vorhanden bzw. geplant) angebunden bzw. verbunden:  

  •   An- und Verbindung Zentraler Orte (Oberzentren, Mittelzentren, Grundzentren)
  •   Anbindung größerer Arbeitsstätten und Gewerbestandorte
  •   Anbindung von Universitäten, Hochschulen, Schulzentren, Schulen und anderen regional bedeutsamen Bildungseinrichtungen
  •   Anbindung an Verkehrsstationen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) sowie ÖPNV-Verknüpfungspunkte und bedeutsame Bus- und Straßenbahnhaltestellen
  •   An- und Verbindung regional bedeutsamer Freizeitziele mit Bedeutung für den Alltagsverkehr

Das Netz berücksichtigt weitere, kommunale Planungen und verknüpft die lokalen und überregionalen Radverkehrsnetze. Die Schnittstellen zu den Radverkehrsnetzen der angrenzenden Regionen wurden ebenso beachtet.

Da der Regionalverband kein Baulastträger ist, liegt die Umsetzung des Regionalen Radverkehrsnetzes in der Aufgabenträgerschaft des Landes, der Landkreise und Gemeinden. Die Verbandsverwaltung bringt die Ziele und Empfehlungen im Rahmen seiner Möglichkeiten und Zuständigkeit in Planungen und Bauvorhaben ein, bindet die relevanten Akteure ein und strebt in Rückkopplung mit den Baulastträgern eine Aktualisierung des Netzes anhand deren aktuellen Planungen an.

Regionales Radverkehrskonzept

Mit der Umsetzung des Regionalen Radverkehrskonzeptes (RRVK) kann die Situation des Radverkehrs im Großraum Braunschweig spürbar verbessert und im Sinne eines Paradigmenwechsels dem Radverkehr zukünftig eine stärkere Bedeutung beigemessen werden. Der Zielhorizont für das RRVK ist das Jahr 2030. Bisherige Planungen und Aktivitäten des Regionalverbands sowie von Kommunen und weiteren Akteuren der Radmobilität wurden berücksichtigt und integriert.

Die Vorschläge greifen die Themenbereiche strategische Planung und Ausbau der Infrastruktur, Verknüpfung mit anderen Verkehrssystemen, Verkehrsqualität und Verkehrssicherheit, Strukturen und Förderung sowie Mobilitätsmanagement und Kommunikation auf. Damit zeigen die Handlungsfelder die gesamten Breite und Komplexität von Maßnahmen auf, mit denen der Radverkehr gefördert werden kann.

Das RRVK soll es ermöglichen, (teil-)regionale und lokale Aktivitäten und Zuständigkeiten in einen Gesamtrahmen einzuordnen sowie Aufgaben und Akteure des Radverkehrs zu koordinieren.

Das RRVK wurde am 6. Oktober 2022 von der Verbandsversammlung als fachliche Grundlage und strategischer Handlungsrahmen für die weitere Ausgestaltung der regionalen Zusammenarbeit zur Förderung der Radmobilität im Großraum Braunschweig beschlossen. Der Gesamtbericht, die Karten und Materialien liegen jetzt vor und können hier runtergeladen werden.

Gesamtbericht - Materialband - Karten