Regionalbahn 47 - Modernisierung geht weiter
Stundentakt auf der RB47
Seit 13. Dezember 2020 fahren auf der Bahnstrecke von Braunschweig über Gifhorn bis Uelzen die Züge im Stundentakt.
Lange war die Strecke der RB 47, wie sie im Fachjargon heißt, das Stiefkind unter den Zugverbindungen im Gebiet des Regionalverbandes Großraum Braunschweig, fuhren die Züge hier doch nur im Zwei-Stunden-Takt. Lange und seit vielen Jahren wurden Verbesserungen und der Stundentakt angekündigt und oft wieder verschoben. Doch nun ist es tatsächlich wahr. Täglich werden die Züge des Eisenbahnunternehmens erixx stündlich in beide Richtungen fahren.
Ab sofort fahren werktags 19 Züge pro Richtung. In einem geregelten Stundentakt, in Braunschweig Hbf zur Minute 3, in Uelzen zur Minute 8 und ab Gifhorn Richtung Uelzen zur Minute 38 und in Richtung Braunschweig geht es zur Minute 21.
Meldungen
10/2021 - Vorbereitungen für den Halbstundentakt Braunschweig - Gifhorn
Der Regionalverband Großraum Braunschweig plant auf Grundlage des Nahverkehrsplans 2020, zwischen Braunschweig und Gifhorn Stadt für die RB47 einen Halbstundentakt einzuführen. Ursprüngliche Ideen, diesen bis Triangel zu führen und eine weitere Verkehrsstation in Gifhorn zu bauen, wurden wegen Vorbehalten der Stadt Gifhorn zu den Schrankenschließzeiten an der Braunschweiger Straße und am Calberlaher Damm zurückgestellt.
Zunächst ist auf der Grundlage einfacher Fahrplanstudien bekannt, dass ein zusätzlicher Kreuzungsbahnhof im Bereich Braunschweig-Kralenriede erforderlich ist, um den Halbstundentakt auf der eingleisigen Strecke zu ermöglichen. Außerdem muss die Fahrzeit zwischen den Kreuzungsbahnhöfen Braunschweig-Kralenriede, Rötgesbüttel und Wahrenholz (auch wenn letzterer nicht im Halbstundentakt bedient wird) verkürzt werden. Hierzu sollen vorhandene Geschwindigkeitseinbrüche beseitigt werden und die Streckengeschwindigkeit wird in Teilabschnitten von 80km/h auf 100 km/h erhöht.
Da der Umfang der erforderlichen Maßnahmen an der Infrastruktur erst im Rahmen der Planung ermittelt werden muss, können Baukosten im Moment nur sehr grob abgeschätzt werden. Eine seriöse Bewertung der Kosten der Maßnahme ist erst nach Abschluss der Vorplanung möglich.
Der Regionalverband hat daher die Weichen zur Finanzierung der Planung gestellt. Als nächstes wird mit dem Eigentümer und Betreiber der Infrastruktur, der DB Netz AG, eine Planungsvereinbarung abgeschlossen. Die DB Netz AG wird dann eine europaweite Ausschreibung für die eigentliche Planungsleistung durch ein Ingenieurbüro durchführen. Die konkrete Planung wird dann wahrscheinlich 2023 beginnen.
05/2021 - Film zur Sanierung des Bahnhofs Braunschweig Gliesmarode
04/2021 - Bauarbeiten am Bahnhof Gliesmarode gehen voran
Für den neuen Fußgängerzugang muss ein kleiner Tunnel unter die Gleise gebaut werden. Dafür wurde jetzt obendrüber eine Hilfsbrücke eingebaut.
Die neue Rampe zum Mittelbahnsteig und eine Treppe bieten künftig allen Fahrgästen einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig. Der neue Zugang liegt etwas näher zur Gliesmaroder Straße / Hans-Sommer-Straße. Unmittelbar am Ausgang befinden sich die Bus- und Tramhaltestelle.
Die Modernisierung des Bahnsteigs ist der letzte wichtige Schritt in Richtung Verkehrsknotenpunkt Braunschweig-Gliesmarode. Hier werden künftig Regionalbahn-, Stadtbahn-, Bus- und Radverkehr verknüpft.
01/2021 - Bahnhof Braunschweig-Gliesmarode wird barrierefrei neu gebaut
Im Rahmen des Programms„Niedersachsen ist am Zug! III“ (NiaZ 3) wird der Stationszugang etwa 200 Meter in Richtung Gliesmaroder Straße / Hans-Sommer-Straße verlegt und der Mittelbahnsteig barrierefrei ausgebaut. Die bauvorbereitenden Maßnahmen haben begonnen. Dazu zählen die Baufeldfreimachung und die Kampfmittelsondierung.
Die Modernisierung des Bahnsteigs ist der letzte wichtige Schritt in Richtung Verkehrsknotenpunkt Braunschweig-Gliesmarode. Hier werden künftig Regionalbahn-, Stadtbahn-, Bus- und Radverkehr verknüpft.
Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung sagt: „Niedersachsen ist beim barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen besonders gut aufgestellt. Im bundesweiten Vergleich belegen wir bei der Stufenfreiheit den dritten Platz, und unter den größeren Flächenländern sind wir Spitzenreiter. Das Land wird den barrierefreien Ausbau daher auch weiter fördern. Es freut mich sehr, dass wir dadurch mobilitätseingeschränkten Reisenden zu mehr Unabhängigkeit verhelfen können“.
„Das ist eine gute Nachricht für unsere Region. Mit der Modernisierung des Bahnhofs Gliesmarode wird dieser zu einem fortschrittlichen Verkehrsknotenpunkt in Braunschweig und der Region. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn und dem Land Niedersachsen gestalten wir den ÖPNV damit attraktiver und umsteigefreundlicher. Wir sind davon überzeugt, dass immer mehr Menschen die guten Angebote auf der Schiene und Straße nutzen wollen, wenn neben dem Fahrplanangebot auch der Zugang und das Umfeld attraktiv sind“, erläutert Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Großraum Braunschweig.
„Neben der Barrierefreiheit ist uns die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Bahnhöfen ein großes Anliegen. Auch für uns als Betreiber der Infrastruktur ist es wichtig, für alle Menschen einen einfachen Zugang zum Bahnfahren zu ermöglichen und damit die Mobilitätswende zu unterstützen“, betont Bärbel Aissen, Leiterin Regionalbereich Nord DB Station&Service AG und führt ergänzend aus: „Mit der neuen Lage vereinfachen sich auch die Wege unserer Kunden vom Zug zur Straßenbahn.“
Für den Zugang von Westen wird eine neue Personenunterführung einschließlich Treppe und Rampe errichtet. Es wird ein barrierefrei zugänglicher Mittelbahnsteig mit zwei Kanten und einer Höhe von 55 Zentimetern über Schienenoberkante gebaut. Außerdem erhalten die Bahnsteige neue Beleuchtungsanlagen und dynamische Schriftanzeiger mit Lautsprechern (DSA). Ausstattungselemente wie Abfallbehälter und Vitrinen komplettieren das Modernisierungspaket.
Um den Bahnhof in seiner neuen Rolle als Verkehrsknoten zu stärken, finanziert der Regionalverband zudem ein Bahnsteigdach. „Mit allen Beteiligten – dem Land Niedersachsen, der Deutschen Bahn, der Stadt Braunschweig, der Braunschweiger Verkehrsgesellschaft – wollen wir den Bahnhof in Gliesmarode weiterentwickeln. In ein paar Jahren haben wir auf der RB47 zwischen Braunschweig und Gifhorn einen Halbstundentakt geplant. Deshalb sehen wir hier Potenzial für weit mehr als 1.000 Ein- und Aussteiger. Dafür wollen wir den Bahnhof fit machen und investieren jetzt über 500.000 Euro in ein großes Bahnsteigdach“, erläutert Sygusch.
Die Deutsche Bahn AG, das Land Niedersachsen und der Regionalverband Großraum Braunschweig investieren gemeinsam rund fünf Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau der Verkehrsstation in Gliesmarode, der voraussichtlich bis Sommer 2022 abgeschlossen sein soll.
Im Rahmen des Investitionsprogramms NiaZ 3, werden bis 2025 über 40 Bahnhöfe zwischen Ems und Elbe modernisiert.
11/2020 - Offizielle Inbetriebnahme des Bahnsteigs in Rötgesbüttel
„Ich freue mich bereits jetzt auf Dezember. Dann feiern wir hier in Rötgesbüttel mit der Bevölkerung die Inbetriebnahme des Kreuzungsbahnhofs und den damit verbundenen Stundentakt zwischen Braunschweig, Gifhorn und Uelzen“, hatte Detlef Tanke, Verbandsvorsitzender des Regionalverbandes Großraum Braunschweig, Anfang März optimistisch verkündet.
Die große Feier kann aus bekannten Gründen nicht stattfinden, aber das Begegnungsgleis ist fertig, der Stundentakt auf der Strecke RB47 Realität. Im ganz kleinen Kreis nahmen Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann, Vertreter des Regionalverbandes und der örtlichen Politik den neuen Bahnsteig an diesem Freitag in Betrieb.
Von Sonntag an fahren die erixx-Züge zwischen Braunschweig, Gifhorn und Uelzen täglich im geregelten Stundentakt. 38 Züge pro Tag in beide Richtungen werden es von nun an sein. Damit wird ab sofort auf allen Schienen-Strecken im Verbandsgebiet mindestens ein Stundentakt angeboten.
Mit dem Angebot des Stundentaktes rechnen alle Verantwortlichen damit, dass sich die Zahl der Nutzer in den nächsten Jahren deutlich steigern wird. Weniger mit dem eigenen Auto, mehr mit dem ÖPNV lautet die Devise – auch aus dem niedersächsischen Verkehrsministerium. „Mit einem guten Angebot verbessern wir die Mobilität und überzeugen die Bürgerinnen und Bürger, häufiger auf den Zug umzusteigen“, betont Verkehrsminster Dr. Bernd Althusmann. „Mit dem Stundentakt auf der Strecke von Braunschweig nach Uelzen besteht jetzt eine wirkliche Alternative zur B4. Vor allem Pendler gewinnen Zeit für Ihre Familien und tun gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt.“
Das Land beteiligt sich mit 75% an den Gesamtkosten in Höhe von knapp 10 Mio. Euro. Die restlichen Kosten übernimmt der Regionalverband.
Manuela Herbort, Konzerbevollmächtigte der Deutschen Bahn, ließ ausrichten: „Ich freue mich, dass die Baumaßnahmen in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen werden konnten und das neue Begegnungsgleis in Rötgesbüttel nun mehr Kapazität für die Schiene bringt. Damit können wir einen nächsten Beitrag auf das Konto der Starken Schiene für Deutschland leisten. Dies kommt besonders den Pendlern der Region Braunschweig zu Gute.“
Das zweite Gleis ist genau in Rötgesbüttel notwendig, damit sich hier zwei Züge auf der eingleisigen Strecke begegnen können. Das hatte die Fahrplanberechnung ergeben.
Ein Mittelbahnsteig wurde rund 300 Meter südlich vom alten Bahnsteig gebaut. Dieser ist 140m lang und 55cm hoch. Damit ist die Barrierefreiheit hergestellt und Fahrgäste können niveaugleich in die erixx-Züge ein- und aussteigen. Der neue Bahnsteig hat ein taktiles Leitsystem mit dem sehbehinderte Menschen problemlos zum Zug finden. Neue Beleuchtung und Wetterunterstände komplettieren die Ausstattung. Zudem wurden vor Ort mehrere Signale sowie ein Elektronisches Stellwerk neu errichtet.
Rötgesbüttels Bürgermeister Hermann Schölkmann sprach noch einmal stellvertretend für alle Beteiligten aus: „Endlich ist der Stundentakt da.“ Seine Gemeinde werde im nächsten Frühjahr noch 30 P&R-Plätze in unmittelbarer Nähe zum neuen Zuweg bauen. Außerdem wolle die Gemeinde ein weiteres Baugebiet erschließen und dann auch von Süden einen Zugang zum Bahnhof ermöglichen. Damit hole man den neuen Bahnsteig wieder etwas mehr in die Gemeinde hinein.
11/2020 - Neue Buslinien lässt Neudorf-Platendorfer am Stundentakt teilhaben
Um die Fahrzeiten des Stundentaktes auf der RB47 einzuhalten, muss der Bahnhalt in Neudorf-Platendorf aufgegeben werden. Darüberhinaus waren zuletzt die Fahrgastzahlen deutlich zurück gegangen.
Für die Bürgerinnen und Bürger Neudorf-Platendorfs wird die ÖPNV-Anbindung des Ortes indes deutlich besser als bisher. Der Regionalverband Großraum Braunschweig und die Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn (VLG) haben ein umfangreiches ÖPNV-Konzept speziell für Neudorf-Platendorf entwickelt, um den Ortsteil der Gemeinde Sassenburg vollumfänglich am Stundentakt der RB 47 Braunschweig – Gifhorn – Uelzen teilnehmen zu lassen.
Daher gibt es von und zu jedem Zug der RB47 Braunschweig – Gifhorn – Uelzen Zu- und Abbringerbusse. Das Konzept sieht zwei komplett neue Linien (Bus 175 und Bus 176) vor, welche sowohl in Richtung Süden als auch in Richtung Norden an die Züge der RB47 einen Anschluss herstellen.
Hintergrundinformationen zur Strecke
Die „Mühlenbahn“ (Uelzen–)Wieren–Gifhorn–Braunschweig im Video
Zur Verfügung gestellt von Herrn Gustav Richard.