Energie- und Treibhausgasbilanz für den Großraum Braunschweig

Energie- und Treibhausgasbilanz für den Großraum Braunschweig

Im Großraum Braunschweig wird auf unterschiedlichste Weise Energie erzeugt und verbraucht. Dabei entstehen im Verkehr, in Haushalten, im Gewerbebereich usw. Treibhausgase wie CO2, die den Klimawandel verstärken. Der Regionalverband Großraum Braunschweig setzt sich durch verschiedene Maßnahmen für Klimaschutz im Verbandsgebiet ein. Grundlage dafür ist eine verlässliche aktuelle Datenlage. Die Energie- und Treibhausgasbilanz ist ein wertvolles Instrument, um einen umfassenden Überblick über die Menge an Ausstößen von Treibhausgasen zu erhalten und daraus mögliche Handlungsfelder abzuleiten.

Bisher standen für die Region die Daten von den Jahren 2010 bis 2015 zur Verfügung. Im Herbst 2022 wurde eine Aktualisierung der Energie- und Treibhausgasbilanz für den Großraum Braunschweig für den Zeitraum 2015-2020 erstellt. Die Ergebnisse der Treibhausgasbilanz sind in 48 Datenblättern sowohl für die Verbandsglieder, die zugehörigen Einheits- und Samtgemeinden als auch für die gesamte Region dargestellt (siehe unten).

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen sowohl für die Aufstellung kommunaler und regionaler Klimaschutzkonzepte, als auch als Auswertung bereits erstellter Konzepte und Strategien sowie eingeleiteter Maßnahmen dienen. Damit ist die Energie- und Treibhausgasbilanz sowohl für den Regionalverband, als auch für weitere Akteure wie z.B. für die Kommunen, Klimaschutzmanager:innen, Unternehmen usw. eine wichtige Arbeitsgrundlage im Klimaschutz.


Zusammenfassung der Ergebnisse

Energiebilanz herunterladen

Die aktuelle Energie- und Treibhausgasbilanz bezieht sich auf den Zeitraum 2015 bis 2020 und wurde aufgeschlüsselt nach Verbrauchssektoren und Energieträgern.

Über das gesamte Verbandgebiet betrachtet hat der Verkehrssektor den größten Anteil am Energieverbrauch (38 Prozent) und an den Treibhausgasemissionen (44 Prozent), gefolgt von Haushalten (33 Prozent bzw. 29 Prozent) und Gewerbe (29 Prozent bzw. 27 Prozent). Mit 6,6 Tonnen pro Jahr je Person liegen die Treibhausgasemissionen auf Basis des lokalen Strommixes etwa um 10 Prozent unter dem Vergleichswert für Deutschland. Diese Zahl muss allerdings relativiert werden, da die industriellen Großbetriebe Volkswagen AG, Salzgitter Flachstahl GmbH und Peiner Träger GmbH separat bilanziert wurden. Sie sind in der Gesamtbilanz nicht miteinberechnet. Hintergrund ist, dass sie als überregionale Akteure nur sehr schwer in kommunale Strategien einzubeziehen sind und die Bilanz auf Grund ihres sehr hohen Verbrauchs verzerren würden: Diese Großindustrie verbraucht gemeinsam fast genauso viel Energie wie Haushalte, Verkehr und das weitere Gewerbe zusammen.

Seit 2010 ist der Energieverbrauch im Verbandsgebiet um 7 Prozent zurückgegangen – die Betrachtung der Bilanz für die letzten 5 Jahre zeigt allerdings, dass sich die Einsparung verlangsamt hat. So ist der Verbrauch - trotz deutlich wärmerer Witterung - 2020 nur 2 Prozent geringer als 2015. Ein deutlicher Rückgang im Gewerbe zusammen mit nur relativ geringen Einsparungen bei den Haushalten wurde durch einen Zuwachs im Verkehrsbereich kompensiert. Somit ist der Verkehrsbereich maßgeblich für den vergleichsweise geringen Rückgang des Gesamtverbrauchs verantwortlich. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung hat das Tempo in den letzten 5 Jahren deutlich nachgelassen.

Festzustellen ist des Weiteren, dass es große Unterschiede zwischen den einzelnen Teilregionen gibt. Für die Identifikation wichtiger Handlungsfelder und Zielgruppen, welche die Basis für das Monitoring der Klimaschutzstrategie ist, erscheint daher eine Betrachtung der Teilbilanzen als notwendig. Hier erscheint eine separate Betrachtung der 48 einzelnen Datenblätter als sinnvoll.

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Verteilung des Verbrauchs auf die Sektoren und die Anteile der Energieträger sich nur relativ wenig von deutschen Durchschnittswerten unterscheiden– damit bildet der Großraum Braunschweig die Strukturen in Deutschland recht gut im Kleinen ab.


Bilanz-Datenblätter für Kreise, Samt- und Einheitsgemeinden (überarbeitet 01/2023)

Verbandsgebiet

Kreisfreie Städte

Landkreis Peine