Blau-Grüne-Infrastruktur - ein geplantes Netzwerk für zukunftsfähige Freiräume

Jede Art von Infrastruktur (z.B. Verkehr, Technik, Energie) ist die Basis einer funktionierenden, zukunftsfähigen Gesellschaft. Dies gilt zunehmend auch für die Nutzung, Gestaltung und Bewahrung von natürlichen und naturnahen Ressourcen, Biotopen und Landschaften. Der Begriff „Blau-Grüne Infrastruktur“ spielt bereits in der Stadtplanung und dem Landschaftsmanagement von vielen Kommunen und Regionen eine große Rolle.
Die Idee dahinter: eine ganzheitliche Strategie, die die vielfältigen Nutzungen und Ansprüche im Raum zusammenzubringt und damit lebenswichtige Freiräume im Großen (z.B. Moore) wie im Kleinen (z.B. Stadtparks), schützt oder (weiter-) entwickelt, um:
- die Umwelt durch Förderung der Biodiversität und durch die Verbesserung der Luft- und Wasserqualität zu stärken.
- die Anpassung an die Folgen des Klimawandels als Antowrt auf die zunehmenden Wetterextremen wie Überschwemmungen oder Extremhitze voranzutreiben
- die Lebensqualität der Bevölkerung durch den Erhalt und die Schaffung von Erholungsräumen zu verbessern.
gefördert durch


Zehn Teilprojekte für ein großes Vorhaben
Das Bundesamt für Naturschutz übernimmt die fachliche und administrative Betreuung des Förderprogramms für Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Das E+E-Vorhaben „Regionale Blau-Grüne Infrastruktur in Stadtregionen“ im Großraum Braunschweig arbeitet transdisziplinär, das bedeutet, dass verschiedene Akteure aus Praxis und Wissenschaft Hand in Hand gehen. Daher ist dieses Verbundprojekt in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück entwickelt worden, welche die wissenschaftliche Begleitung auch im Hauptvorhaben übernimmt. Sie zeichnet dafür verantwortlich, den Transfer der Ergebnisse in andere Regionen zu begleiten. Das Verbundvorhaben zielt darauf ab:
- mit einem integrierten Landschaftsansatz Freiräume zu entwickeln.
- die gesellschaftliche Akzeptanz und das Bewusstsein für die Bedeutung einer Blau-Grünen Infrastruktur in der Region zu schärfen.
- den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und Klimaanpassungsmaßnahmen voranzutreiben, die den Menschen in der Region zu Gute kommen.
Von der Vorstudie zum Hauptvorhaben

In der fast zweijährigen Vorstudie (April 2021 bis Januar 2023) sind zahlreiche Erkenntnisse zur Ausgangslage in der Region erarbeitet worden: Landschaftstypen wurden ausgearbeitet und ihre Begabungen wurden analysiert. Es wurden die bereits aktiven Akteure identifiziert und mit einigen von ihnen passende Projekte formuliert und eingebracht.
Die ausgewählten 10 Projekte können Sie sich unten im Detail anschauen.
Aktueller Status (Mai 2025):
Die Projekte sind gefunden (s.u.), die dazugehörigen Förderanträge sind bewilligt und auch der Regionalverband hat den Zuwendungsbescheid erhalten. Insgesamt steht ein Fördervolumen von rund 9 Millionen Euro dahinter - zwei Drittel vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des BMUV und ein Drittel vom Regionalverband verteilt über fünf Jahre.
Mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung starten die Projektträger in die Umsetzung.
Projekte
Intakte Moore sind ein wesentlicher Faktor bei der Anpassung an den Folgen des Klimawandels. Sie tragen dazu bei, zum einen Kohlenstoff zu speichern und zum anderen große Regenmengen aufzunehmen und diese dauerhaft zu speichern. Damit stabilisieren Moore den regionalen Wasserhaushalt, wodurch die Landschaft nachhaltig gekühlt und das Lokalklima ausgeglichener wird. Sie sind Lebensraum für hoch spezialisierte und zum Teil stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Das Netzwerk „Großes Moor“ vereint unterschiedlichste Akteure, die sich für die Wiedervernässung und den Schutz des großen Moorgebiets im Landkreis Gifhorn einsetzen. Moor-Manager sollen die Aktivitäten koordinieren und somit die gemeinsame Wirkungskraft erhöhen.
Projektträger: NABU Kreisverband Gifhorn e.V.