Neuigkeiten

ZGB erteilt Metronom den Zuschlag für ENNO 06.08.2014

Der neue Betreiber für das Elektro-Netz Niedersachsen-Ost (ENNO) steht fest. Ab Dezember 2015 bedient das Unternehmen metronom Eisenbahngesellschaft mbH die Strecken zwischen den Oberzentren Wolfsburg – Hannover und Wolfsburg – Braunschweig – Hildesheim.

Das ENNO ist das letzte Netz, das im Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) noch zu vergeben war. Das Unternehmen aus Uelzen hatte das wirtschaftlichste Angebot in einem vom ZGB, der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) und der Region Hannover europaweit ausgeschriebenen Verfahren abgegeben. Der Zuschlag gilt vorbehaltlich der zehntägigen Einspruchsfrist der unterlegenen Bieter, die am 15. August endet.

Der Vertrag umfasst rund 2,1 Millionen Zugkilometer pro Jahr und gilt vom Dezember 2015 an für zehn Jahre. „Mit dem Zuschlag an metronom haben wir, was die künftigen Betriebsleistungen und deren Kosten angeht,  einen Wettbewerbsgewinn zum jetzigen Verkehrsvertrag erzielt und können den Reisenden ein deutlich besseres Angebot machen“, sagt Verbandsdirektor Hennig Brandes. Mit ENNO wird beispielsweise die Verbindung zwischen den wichtigen Oberzentren Wolfsburg und Braunschweig noch schneller werden. Die Fahrtzeit beträgt künftig nur noch 19 statt heute 24 Minuten. Zeit, die gerade für die Pendler in der Region sehr wichtig sei, weiß Brandes. Außerdem erhöhen sich maßgeblich die Kapazitäten auf eben dieser Strecke. Die neuen, spurtstarken und modernen Züge bieten in Doppeltraktion zu Hauptverkehrszeiten mit fast 500 Sitzplätzen gegenüber heute die doppelte Sitzplatzkapazität. Im Extremfall könnten inklusive der Stehplätze in einem Zug fast 1000 Reisende befördert werden. Brandes: „Ein großer Sprung für den Nahverkehr in unserer Region, insbesondere für die sehr vielen Pendler zwischen Braunschweig und Wolfsburg, aber auch für die wichtige Verbindung von Wolfsburg nach Hannover .“

LNVG-Geschäftsführer Klaus Hoffmeister unterstreicht besonders die Ausweitung des Fahrplanangebots zwischen Hildesheim und Braunschweig: „Künftig fahren die Züge täglich im Stundentakt, das ist ein Quantensprung für diese Strecke. Und zwischen Hildesheim und Wolfsburg entfällt für Fahrgäste nun auch im Nahverkehr das lästige Umsteigen“, nennt Hoffmeister einen weiteren Pluspunkt für Bahnreisende.

Neu am ENNO-Vertrag: Nicht das Verkehrsunternehmen bringt die Züge mit. Der ZGB hatte eigens eine Tochtergesellschaft gegründet, um einen eigenen Fahrzeugpool aufzubauen. Die RGB – Regionalbahnfahrzeuge Großraum Braunschweig GmbH – hatte dazu im Dezember 2012 bei Alstom in Salzgitter 20 Züge im Auftragswert von über 100 Millionen Euro bestellt. Der erste Zug ist bereits in der Erprobung, alle 20 Züge werden sukzessive im Jahr 2015 ausgeliefert. Bestechen werden die Züge vor allem durch eine hochwertige Innenausstattung und ein innovatives modernes Design, das in der Region bislang einmalig ist.

Auf einen weiteren, wichtigen Aspekt verweist Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover: „Die neuen Triebwagen sind auch für Fahrgäste mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit barrierefrei erreichbar. An Stationen, die keine  Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern aufweisen, kann bei Bedarf eine Rampe ausgeklappt werden. Darüber hinaus werden ab Dezember 2015 alle Züge von Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeitern begleitet. Metronom hat von allen Bietern das umfassendste Service- und Sicherheitskonzept abgegeben.“ 

Wichtig auch für ENNO ist die Zusage des Landes, dem ZGB ab 2016 einen Betrag von 5,3 Millionen Euro zusätzlich für das Regionalbahnkonzept zu Verfügung zu stellen. Benötigt wird das Geld, um ab Dezember 2015 das durchgehend stündliche Verkehrsangebot und einige Verstärkerzüge zur Hauptverkehrszeit zu fahren. „Es ist ein gutes Zeichen vom Land, dass jetzt auch der Großraum Braunschweig mit den notwendigen finanziellen Mitteln ausgestattet wird, um den Bürgerinnen und Bürgern ein attraktives ÖPNV-Angebot machen zu können“, freut sich der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Detlef Tanke.

Zurück