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Wie entwickelt sich die Bevölkerung in der Region? 19.04.2023

Regionalverband präsentiert Ergebnisse der regionalen Bevölkerungsprognose und stellt den Kommunen die Daten zur Verfügung.

Wie viele Menschen werden in 5, 10 oder 15 Jahren in der Region und den einzelnen Städten und Gemeinden leben und wie verändert sich deren Struktur?  Damit Kommunen und Landkreise ihre kommunale Entwicklung im Hinblick auf Siedlungsentwicklung oder Infrastrukturkonzepte gut planen können, brauchen sie verlässliche Strukturdaten. Eine wesentliche Grundlage für diese Planungen ist die Bevölkerungsentwicklung, in den nächsten Jahren.  Auch der Regionalverband Großraum Braunschweig braucht sowohl für seine Regionalplanung als auch für seine Verkehrsplanung valide Daten. 

Aus dem Grund hat der Regionalverband jetzt diese Zahlen für jedes Jahr bis 2040 für die gesamte Region gemeindescharf erstellen lassen und veröffentlicht sie auf seiner Homepage. In einem Pressegespräch haben Verbandsdirektor Ralf Sygusch und Erste Verbandsrätin Anna Weyde die Ergebnisse heute vorgestellt.  Alle Kommunen, Fachbehörden und Interessierte können diese Strukturdaten ab sofort nutzen. Einige Städte wie Braunschweig, Salzgitter oder Wolfsburg haben darüber hinaus eigene, kleinräumigere Prognosen erstellen lassen, die bis auf Stadtteil-Ebene Aussagen erlauben.

„Unserer Prognose liegen Zahlen vom Landesamt für Statistik Niedersachsen zugrunde. Das sind sehr verlässliche Zahlen, mit denen auch das Land arbeitet und welche uns eine Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen ermöglichst“, erläutert Verbandsdirektor Ralf Sygusch. „Regionsweit haben wir jetzt wieder eine einheitliche Datengrundlage mit den aktuellsten Zahlen.“

„Zuletzt wurde in 2017 eine regionale Prognose erstellt, seither hat sich vieles verändert“, ergänzt Erste Verbandsrätin Anna Weyde. Um valide Zahlen für die eigenen Planungen zu haben, sei es notwendig, in regelmäßigen Abständen die Bevölkerungsentwicklung vorauszuberechnen. Die Zahlen sind valide und liegen für den gesamten Verband, für die fünf Landkreise, die drei kreisfreien Städte, alle Samt- und Einheitsgemeinden und bis herunter auf die Ebene der Mitgliedsgemeinden vor. Die Verbandsglieder wurden während der Aufstellung der Prognose kontinuierlich informiert.

Wichtigste Aussagen:

Die Anzahl der Menschen in der Region bleibt in der Vorausschau weitestgehend stabil, was vor allem durch Wanderungsgewinne bedingt wird. Einzelne Landkreise oder Kommunen haben allerdings unterschiedliche Entwicklungen vor sich.

Der Landkreis Peine steigt gegenüber einer vorherigen Prognose in der Bevölkerungszahl stärker an, der Landkreis Goslar schrumpft nicht so stark wie zuvor angenommen wurde. Das liegt vor allem an der Zuwanderung. „Würde man die Wanderungsgewinne herausnehmen, würde die Bevölkerung bis 2040 um insgesamt fast 100.000 Einwohner*nnen schrumpfen“, verdeutlicht Sygusch.

Die Bevölkerung in den drei kreisfreien Städten bleibt in der Vorausschau weitestgehend stabil bis leicht wachsend. Ebenfalls leicht ansteigend ist die Bevölkerung im Landkreis Gifhorn, wohingegen in den Landkreise Helmstedt, Goslar und Wolfenbüttel mit fallenden Zahlen zu rechnen ist.

Prognostiziert wird ein deutlicher Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung in den nächsten Jahren, insbesondere bei den 40- bis 60-Jährigen. Gleichzeitig gibt es einen deutlichen Anstieg älterer Menschen bis 80 Jahre. „Das bedeutet, dass auf dem Arbeitsmarkt trotz Zuwanderung Fachkräfte fehlen werden, während der Anteil der Menschen im Ruhestand überproportional zunimmt“, macht Weyde klar.

Mit diesen aktuellen Berechnungen kann auch der Regionalverband steuernd arbeiten, sagt Sygusch. Durch Maßnahmen im Regionalen Raumordnungsprogramm und der Regionalentwicklung könne man unterstützend wirken, indem bei schrumpfenden Gemeinden darauf geachtet werde, dass beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten und Infrastruktur für die Daseinsvorsorge oder auch Mobilitätsangebote erhalten blieben. Gleichzeitig könnten innovative Ansätze zum Umgang mit einer zurückgehenden Bevölkerung unterstützt werden. Auch wachsende Kommunen könne der Verband durch seine Raumplanung unterstützen, beispielsweise im Hinblick auf die Siedlungsentwicklung oder die Ausweitung von Buslinien.

Die Prognosedaten können von den Kommunen im Verbandsgebiet für eigene kommunale Planungen wie z.B. Wohnraumversorgungskonzepte sowie Schulplanungen herangezogen werden. Sie werden ihnen zur freien Verfügung bereitgestellt.

Alle Ergebnisse.

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