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Schottergärten ade – Workshops gefördert durch den Regionalverband 08.05.2023

Unter dem Motto „Wie werden Gärten pflegeleicht und insektenfreundlich gestaltet“ bietet die Gemeinde Wahrenholz Praxisseminare an, in denen Interessierte vor Ort erleben können, wie Gärten klima- und insektenfreundlich, aber gleichzeitig pflegeleicht und attraktiv gestaltet werden können.

Der Regionalverband Großraum Braunschweig fördert diese Initiative mit 10.000 Euro aus dem Topf des Förderprogramms „Klimafreundlich leben“.

Vorgärten wurden in den vergangenen Jahren vermehrt als vegetationslose oder -arme Schottergärten angelegt, oft mit Vlies oder Folie unter der Steinschicht. Schmetterlinge, Käfer oder Hummeln finden hier weder Nahrung noch Rückzugsräume. Als Reaktion darauf hat die Niedersächsische Bauordnung grundsätzlich geschotterte Gartenflächen verboten, da sie keine Grünflächen im Sinne der Bauordnung sind. Wahrenholz`s Bürgermeister Herbert Pieper dazu: „Um zu zeigen, dass sich schon mit etwas Arbeit und Wissen ein naturbelassener und klimafreundlicher Garten anlegen lässt, haben wir diese Idee eines Mustergartens und den dazugehörigen Workshop entwickelt. Doch die Gesamtkosten von 12.000 Euro lassen sich für so eine kleine Gemeinde wie Wahrenholz nur schwer stemmen. Das Förderprogramm ‚,Klimafreundlich leben" des Regionalverbandes hat es letztlich überhaupt erst möglich gemacht.“

Das Projekt hat außerdem einige ehrenamtliche Helfer*innen und Gärtner*innen begeistert und auch Student*innen der Fachhochschule Anhalt mit dem Studiengang „Landschaftsarchitektur und Umweltplanung“ sind dabei, um die Workshop-Teilnehmer*innen zu begleiten und mit ihnen gemeinsam das gemeindeeigene 400 Quadratmeter große Areal zu bepflanzen. Insgesamt 1200 Sträucher und Bäume, sowie klimafreundliche Pflanzen wurden eingekauft und zu einem Mustergarten angelegt, der zur Information, Inspiration und Nachahmung erhalten bleibt.

Detlef Tanke, Vorsitzender des Regionalverbands, war beim zweiten und letzten Termin vor Ort: „Ich bin ein großer Fan von blühenden, insektenfreundlichen Gärten – sowohl optisch als auch im Sinne des Klimaschutzes sind sie wichtige Elemente eines attraktiv gestalten Orts. Jeder kann in seiner unmittelbaren Umgebung etwas für die Insektenvielfallt tun und damit einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten.“

 

Hintergrund:

In Deutschland leben mehr 33.000 Insektenarten, das sind etwa 70 Prozent der Tierartenvielfalt. Insekten besiedeln die verschiedensten Lebensräume. Unterschiedliche Studien zeigen einen dramatischen Rückgang der Insektenbiomasse von bis zu 80 Prozent. Insekten sind von zentraler Bedeutung für die Ökosysteme. Nicht zuletzt bilden gerade Insekten die Nahrungsgrundlage besonders für Vögel und Fledermäuse. Rund 85 Prozent der 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf Schmetterlinge, Fliegen und Wildbienen als Bestäuber angewiesen (Quelle: Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz)

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