Energie & Klima 25.09.2025
1. Regionales Klimaforum: Viel passiert, aber es geht noch mehr
Das 1. Regionale Klimaforum war eine gemeinsame Veranstaltung des Regionalverbands Großraum Braunschweig und der Klima- und Energie Agentur Niedersachsen (KEAN). Im Laufe der zwei Tage nahmen 75 Personen teil. Der 2. Tag (23. 9.) stand ganz im Zeichen des Themas „Klimaanpassung“ und wurde vom Regionalverband vorbereitet und durchgeführt.
Wie können also Städte und Landkreise den Folgen und Veränderungen des Klimawandels wirksam begegnen und ihre Bürger*innen dabei mitnehmen und schützen? Fachvorträge und Praxisbeispiele gaben den rund 75 Teilnehmenden wichtige Einblicke.
Denn Hochwasser, Trockenzeiten, Starkregenereignisse, Hitzeperioden schränken die Lebensqualität dauerhaft ein. Auch die resultierenden Gesundheitsgefahren werden zu immer größeren Belastungen für die Menschen in der Region. Viele Bereiche sind involviert, wie die Erste Verbandsrätin Anna Weyde bei der Eröffnung der Veranstaltung betonte: „Die Bandbreite der heutigen Teilnehmer*innen aus Verwaltungen, Vereinen, Kommunen, Verbänden und anderen Institutionen zeigt, dass Klimaanpassung als Querschnittsthema enorm facettenreich ist und übergreifend alle angeht. Der Regionalverband bietet dafür die Plattform und bringt mit informativen Veranstaltungen die Beteiligten zusammen.“
Aus den Beiträgen kristallisierten sich fünf zentrale Erkenntnisse heraus:
- Abwarten ist keine Option. Der Klimawandel zeigt sich in Niedersachsen längst mit spürbaren Folgen, die sich auch in starken Daten ausdrücken, die Dr. Enke Franck vom Niedersächsischen Umweltministerium / Niedersächsisches Kompetenzzentrum Klimawandel vorstellte. Die durchschnittliche Tagestemperatur ist um rund 2 Grad seit 1881 angestiegen. Mehr als 1 Woche mehr Hitzetage (also Tage über 30 Grad) und drei Wochen weniger Schneetage wurden heute gezählt im Vergleich zu 1951. Anpassungsmaßnahmen sind unverzichtbar – sowohl für die Daseinsvorsorge als auch für mehr Lebensqualität.
- Gemeinsames Handeln trotz „Klimamüdigkeit“. Viele Menschen wollen sich mit der Klimakrise nicht mehr beschäftigen. Das Transformationserleben und der ständige Krisenmodus führen zu Abwehr, Verdrängung und damit Verzögerung. Wichtige Erkenntnis: Gerade in Gemeinschaft gelingt es aber Menschen wieder ins Tun zu bringen (Lea Dohm, psychologist4future).
- Kommunen nehmen Verantwortung wahr. Immer mehr Klimaschutz- und Klimaanpassungsmanager*innen erheben Daten, entwickeln Konzepte und vernetzen sich innerhalb der Verwaltung. So werden Anpassungsaspekte schon in frühen Planungsphasen berücksichtigt (Beiträge aus Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Göttingen).
- Klimaanpassung mitdenken spart Kosten. Anpassungsmaßnahmen sind oftmals teuer, lassen sich aber deutlich wirtschaftlicher umsetzen, wenn sie frühzeitig eingeplant und mit ohnehin anstehenden Projekten kombiniert werden – etwa beim Straßenumbau (Arno Walz, Landschaftsarchitekt).
- Vernetzung als Erfolgsfaktor. Alle Städte und Landkreise stehen vor ähnlichen Aufgaben. Lösungen müssen nicht isoliert entwickelt werden, sondern entfalten ihre Wirkung vor allem im Zusammenspiel aller Akteure.
„Das erste Klimaforum hat gezeigt, dass die Kommunen der Region die Klimaanpassung engagiert angehen, aber auch ein großer Informations- und Austauschbedarf besteht. Kommunenübergreifend zu denken und zu handeln, hebt deutlich die Effizienz von notwendigen Maßnahmen“, so Anna Weyde, Erste Verbandsrätin vom Regionalverband Großraum Braunschweig.