Mobilität 27.11.2025
ÖPNV wird immer barrierefreier, Haltestellen attraktiver
Mehr als 1,8 Millionen Euro Fördergelder hat der Regionalverband Großraum Braunschweig in diesem Jahr für Mobilitätsangebote bewilligt. Für den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen, für die Aufwertung von Umfeldern von Stationen, Fahrgastzählsysteme in Bussen und Radprojekte.
Darüber informierte Fritz Rössig, Abteilungsleiter Verkehr, die Mitglieder des Ausschusses für Verkehr an diesem Mittwoch.
„Wir nutzen die uns zur Verfügung stehenden Gelder, um wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Mobilitäts-Infrastruktur in unserer Region zu geben. Ohne unsere Förderungen könnten die meisten Kommunen die Anstrengungen nicht stemmen“, sagte Rössig. Auch in finanziell schwierigen Zeiten für den ÖPNV erweise sich der Regionalverband als zuverlässiger Partner für die Kommunen in der Region. „Gemeinsam mit dem Land und den Kommunen sorgen wir für einen einfachen Umstieg zwischen den Verkehrsmitteln Bahn, Bus, PKW und Fahrrad z. B. durch den Bau von Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen. Dazu gehören auch barrierefrei zugängliche, attraktive Bahnhöfe und Haltestellen, idealerweise mit weiteren Services.“ Als wichtige Projekte erwähnte er beispielhaft den barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen in Braunlage, Edemissen, Gifhorn, Goslar, Peine, Salzgitter und Wittingen.
Verbandsdirektor Ralf Sygusch ergänzt: „Wir setzen unsere finanziellen Mittel gezielt ein, um einen größtmöglichen Mehrwert für unsere Kommunen und die Region zu erzielen. Deshalb finanzieren wir beispielsweise Planungsleistungen, um die Kommunen wiederum in die Lage zu versetzen, für die Umsetzung weitere Förderungen von Bund und Land einzuwerben.“
In einem Kompaktbericht stellt der Regionalverband vor, welche Projekte aus dem Nahverkehrsplan von März 2024 bis September 2025 umgesetzt wurden, welche Weichen für die nächsten Jahre gestellt sind und wo in der Region es Neuerungen im ÖPNV gibt. Der Bahnhalt in Vorhop etwa wurde barrierefrei umgebaut, die Bahnstrecke Braunschweig – Magdeburg hat mehr Kapazität bekommen. In der Samtgemeinde Baddeckenstedt gibt es ein neues Buskonzept, außerdem wurden neue Gebiete für den Bedarfsverkehr „flexo“ im Nordkreis Gifhorn eingerichtet. Hunderte Haltestellen der Region wurden mit Echtzeit-Anzeigern ausgestattet.
Barrierefreier Ausbau von Bushaltestellen
Allein für den Umbau zu barrierefreien Bushaltestellen hat der Verband rund 965.000 Euro bewilligt. Das geschieht als Kofinanzierung, wenn der Hauptanteil der Finanzierung durch die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) gefördert wird. 12,5 Prozent des Eigenanteils der Kommunen kann der Regionalverband übernehmen, so dass auch die Kommunen selbst nur noch 12,5 Prozent der Kosten zu tragen haben.
17 Kommunen in der Region profitierten in diesem Jahr davon und können so zahlreiche Bushaltestellen in ihren Gemeinden- und Ortsteilen barrierefrei umbauen. Insgesamt sind von den knapp 6.000 Haltestellen in der Region mehr als ein Drittel barrierefrei ausgestattet.
Für attraktive Bahnhalte und Bushaltestellen
Mit dem Programm der „Umfeldaufwertung“ bezuschusst der Regionalverband Baumaßnahmen, mit denen sogenannte Zugangsstellen – also Bahnhalte oder Bushaltestellen – gestalterisch und funktional aufgewertet werden, damit sich die Fahrgäste dort gut aufgehoben fühlen und den ÖPNV gerne nutzen. Hier fördert der Regionalverband, wenn sich kein anderer Fördergeber findet, die Maßnahmen mit bis zu 75 Prozent. Zum Beispiel am Bahnhof in Meinersen-Ohof.
Zuschüsse von bis zu 95 Prozent gewährt der Regionalverband für Planungsleistungen von neuen Umfeldern, beispielsweise der neue Bahnhalt Wolfsburg-Sandkamp.
Für drei solcher Maßnahmen hat der Regionalverband insgesamt 184.000 Euro bewilligt.
Daten für eine zielgerichtete Planung
Um den Nahverkehr auf der Straße zielgerichtet gestalten zu können, bedarf es valider Grundlagen und Daten. Deshalb finanziert der Regionalverband für die Verkehrsunternehmen in der Region „Automatische Fahrgastzählsysteme“ in den Bussen mit 75 Prozent der Kosten. Insgesamt wurden dafür Zuwendungen in Höhe von mehr als 610.000 Euro bewilligt.
Förderprogramm Rauf auf’s Rad
Mehr als 46.000 Euro kamen Vereinen, Verbänden, private Initiativen oder Kommunen für verschiedene Rad-Projekte zugute. In diesem Jahr schüttete der Regionalverband bereits zum siebten Mal Fördergelder mit seinem Programm „Rauf aufs Rad“ aus.
Radfahren ist gut fürs Klima und für den Verkehr – deshalb stärkt der Regionalverband im Rahmen seiner Verkehrs- und Klimastrategie die regionale Radmobilität.


