Neuigkeiten

Regionales Verkehrsmodell für Großraum Braunschweig: Neuer Meilenstein in der Verkehrsplanung erreicht 23.02.2024

Der Regionalverband Großraum Braunschweig setzt auf innovative Verkehrsplanung und hat ein regionales Verkehrsmodell erstellen lassen.

Dieses beinhaltet für die gesamte Region alle Verkehrsarten wie Pkw- und Radverkehr sowie den öffentlichen Personennahverkehr und den Wirtschaftsverkehr. Mit dem Modell können auf der Grundlage aktueller Struktur- und Verkehrsdaten zukünftige Szenarien abgebildet bzw. berechnet werden. Susanne Rebentisch vom Gutachterbüro PTV (Planung Transport Verkehr GmbH) stellte es den Mitgliedern des Ausschusses für Verkehr an diesem Mittwoch vor.

Wie entsteht Verkehr? Was möchte ich heute tun? Wo liegt mein Ziel? Mit welchem Verkehrsmittel komme ich hin? Welchen Weg wähle ich? Diese Entscheidungen werden von Menschen im Unterbewusstsein innerhalb von Sekunden getroffen. Einem Verkehrsmodell muss das menschliche Mobilitätsverhalten am Anfang beigebracht werden. Im nächsten Schritt wird das vorhandene Verkehrsangebot mit Straßen, Haltestellen, Fahrplänen und vielen weiteren Daten eingepflegt.

Alle verfügbaren Daten – beispielsweise auch aus den Projekten „Mobilität in Städten“ und „Mobilität in Deutschland - MID“, bei denen Menschen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt werden – fließen in das Modell ein. Am Ende wird geprüft, ob die Modellergebnisse mit den echten Zählergebnissen auf Straßen übereinstimmen.

Was kann so ein Modell?

Es ermöglicht Analysen und Prognosen für verschiedene verkehrsplanerische Fragestellungen: wie wirkt sich ein Bevölkerungswandel aus oder größere Bauvorhaben in Kommunen oder Veränderungen im Mobilitätsverhalten (Homeoffice). Beim Regionalverband wird es zum Beispiel für die Erarbeitung einer neuen Strategie für das Busangebot (ÖSPV – Strategie 2025+) genutzt. Darüber hinaus dient es als einheitliche Datengrundlage und Planungsinstrument für Analysen, Gutachten und Bewertungen zur Mobilität im gesamten Verbandsgebiet.

„Das regionale Verkehrsmodell ist ein zentraler Baustein für die zukünftige verkehrsplanerische Entwicklung im Großraum Braunschweig und bietet eine solide Grundlage für eine nachhaltige und effiziente Mobilitätsgestaltung“ betont Rössig.

Wichtig für Abteilungsleiter Fritz Rössig und sein Team ist es, dass dieses Modell kompatibel mit denen der Städte Braunschweig und Wolfsburg ist, die zeitgleich und in Kooperation mit dem Regionalverband erstellt worden sind und die städtischen Strukturen detaillierter abbilden. Die Zusammenarbeit sei von großer Bedeutung aufgrund der engen verkehrlichen Verflechtungen im Großraum Braunschweig sagt Rössing.

„Das regionale Verkehrsmodell bildet eine wichtige Grundlage, um gemeinsam die Mobilität der Zukunft in unserer Region aktiv gestalten zu können“, ergänzt Verbandsdirektor Ralf Sygusch.,

 

Hintergrund:
Ein digitales Verkehrsmodell ist eine abstrakte Abbildung des Verkehrsgeschehens. Dabei wird das Untersuchungsgebiet bis auf die Ebene von Verkehrszellen unterteilt. Verkehrszellen unterteilen das Untersuchungsgebiet flächendeckend in kleinste räumliche Einheiten. Dadurch können detaillierte Ergebnisse wie Mobilitätsströme zwischen verschiedenen Verkehrszellen dargestellt werden. Verkehrsmodelle liefern somit entscheidende Eingangsgrößen u. a. bei der Planung des ÖPNV-Angebotes oder im Zusammenhang mit der Vergabe von Fördermitteln bei größeren Infrastrukturprojekten wie beispielsweise der Realisierung eines Radschnellweges zwischen Brauschweig und Wolfenbüttel/Salzgitter.

Ausblick:
Der Regionalverband will das regionale Verkehrsmodell kontinuierlich weiterentwickeln und regelmäßig an aktuelle Entwicklungen anpassen. Vor diesem Hintergrund werden gerade die Menschen in der Region bei den Projekten „Mobilität in Städten – SrV 2023“ und „Mobilität in Deutschland - MID“ zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Die Modellierung von Planfällen soll allen Kommunen im Verbandsgebiet ermöglicht werden, auch wird eine Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen angestrebt.

Zurück