Studie zum Güterverkehr

Studie zum Güterverkehr im Großraum Braunschweig

Forschungsvorhaben in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal und der Technischen Universität Braunschweig

Hintergrund

Der Großraum Brauschweig ist ein starker Industrie- und Gewerbestandort. Nicht zuletzt aufgrund seiner Standortqualitäten verzeichnet der Großraum Braunschweig eine anhaltend hohe Nachfrage nach Gewerbe- und Industrieflächen. Hieraus folgt ein hoher Bedarf, Güter und Rohstoffe auf Straße, Schiene und Binnengewässern im Großraum zu befördern.

Neben den positiven Effekten eines starken Wirtschaftsstandortes, wie der Vielzahl an Arbeitsplätzen und einer guten Versorgung der Bevölkerung, treten auch negative Aspekte auf. Die resultierenden Wirtschaftsverkehre tragen zu Umwelt- und Klimabelastungen bei, beeinträchtigen den Verkehrsablauf und vermindern die Lebensqualität von Anwohnerinnen und Anwohnern.

Um die Entwicklung der Wirtschaft in der Region weiterhin positiv zu gestalten, aber auch um die Versorgung langfristig sichern zu können und dabei den Herausforderungen einer erhöhten Verkehrsbelastung ausreichend zu begegnen, bedarf es langfristig ausgerichteter und strategischer Prozesse.

Inhalte und Ziele

Auf Grundlage der gesetzlichen Aufgabe der verkehrsträgerübergreifenden Verkehrsentwicklungsplanung entwickelt der Regionalverband Großraum Braunschweig eine Güterverkehrsstudie für sein Verbandsgebiet.

Die Erarbeitung dieser Studie erfolgt im Rahmen eines Forschungsvorhabens in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal sowie der Technischen Universität Braunschweig. Mit der Entwicklung der Studie übernimmt der Regionalverband eine bedeutende Vorreiterrolle.

In der Güterverkehrsstudie werden sowohl Aussagen über den momentanen Ist-Zustand des Güterverkehrsaufkommens sowie den Anforderungen in der Region, als auch zu den möglichen Potenzialen, Herausforderungen und Risiken sowie Handlungszielen getroffen. Ziel ist es, u. a. die knappen Ressourcen Fläche und Verkehrsinfrastruktur optimal zu nutzen, einer Überlastung der vorhandenen Infrastruktur entgegenzuwirken und langfristig die Stabilität und Verträglichkeit des Verkehrssystems für Menschen und Umwelt im Großraum Braunschweig sicherzustellen. Denn mit einer verstärkten Integration von Wirtschaftsstandorten und Verkehrsnetzen des Güterverkehrs bietet sich die Chance, Verkehrsleistung einzusparen und bessere Voraussetzungen für die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene und Wasserstraße zu schaffen.

Die Studie soll zur Orientierung, Initiierung von Maßnahmen und zur Koordination für Planer, Logistiker und lokalen Akteuren dienen. Sie setzt dabei einen Rahmen für die Integration kommunaler Planungen, ohne der kommunalen Handlungsfreiheit vorzugreifen.

Folgende Inhalte sollen in der Güterverkehrsstudie für den Großraum Braunschweig aufgeführt werden:

  • Darstellung von regional bedeutsamen Logistikstandorten und Güterverkehrserzeugern
  • Darstellung von Güterverkehrsverflechtungen
  • Aussagen zu Erreichbarkeiten und Zuverlässigkeit der Verkehrsnetze
  • Erfassung von Gewerbegebieten und Empfehlungen für ein Monitoringsystem für die Region
  • Qualifizierung der Potenzialflächen für Gewerbe (KOREG-Flächen)
  • Anforderungen der regionalen Logistikwirtschaft
  • Unfallanalysen
  • Empfehlungen für Maßnahmen für Verkehrsinfrastruktur, Logistikstandorte und Steuerung des Güterverkehrs

Als Teilbereich der verkehrsträgerübergreifenden Verkehrsentwicklungsplanung werden die Ergebnisse aus dieser Studie in die weiteren Überlegungen zur Verkehrsentwicklungsplanung einfließen.

Beteiligung

Die Erstellung der Güterverkehrsstudie wird durch eine umfassende Beteiligung der maßgeblichen Akteure begleitet.

Neben den regionalbedeutsamen Unternehmen sollen dabei auch die IHKs und die Kommunen frühzeitig und regelmäßig angehört werden. Geplant sind neben der Einrichtung eines Arbeitskreises auch die Durchführung von Experteninterviews mit den regionalbedeutsamen Unternehmen aus der Produktions- und Logistikbranche.

Auftaktveranstaltung

In der digitalen Auftaktveranstaltung am 20.04.2021 wurden die wesentlichen geplanten Inhalte der Studie präsentiert. Rund 70 Teilnehmer vor allem aus Kommunen, Verwaltungen und Verbänden hatten sich zugeschaltet. Dazu einige Teilnehmer aus Politik, Wissenschaft und Unternehmen.

In einer interaktiven Abstimmung entstand ein erstes Stimmungsbild zur Zukunft des Güterverkehrs in der Region. Ein Anliegen aller Teilnehmer: Güterverkehr soll auf regionaler Ebene gestaltet werden. Hohe Priorität nimmt das Thema Schienenverkehr ein. Ebenso wichtig sind allen die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, dicht gefolgt vom Thema Digitalisierung. Handlungsfelder sehen die Teilnehmer vor allem in der Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene und Wasser und der Lenkung des Güterverkehrs, um Überlastungen auf der Infrastruktur, z. B. Staus auf den Straßen, zu vermeiden