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Mehr Miteinander bei der Rohstoffgewinnung – Regionalverband plant eine Datenbank 03.05.2022

In einem Punkt waren sich Diskutanten, Teilnehmerinnen und Veranstalter beim ersten Rohstoffforum in der Region einig: Rohstoffabbau gelingt nur dann für alle Seiten verträglich, wenn es ein gutes Miteinander gibt. Unternehmen mit Naturschutzverbänden, Kommunen und Anwohnerinnen und Anwohnern.

Einig waren sich die mehr als 50 Gäste beim ersten regionalen Rohstoffforum, das der Regionalverband Großraum Braunschweig veranstaltet hat, auch, dass genau solche Formate in Zukunft regelmäßig notwendig seien. Bei einer Blitzumfrage unter den Teilnehmenden stand zudem das Thema Kommunikation zwischen allen Beteiligten an erster Stelle, gefolgt vom Wunsch nach mehr Informationsmöglichkeiten.

Der Naturschutz sei nicht grundsätzlich gegen den Rohstoffabbau, betonte etwa Dr. Friedhart Knolle vom BUND Westharz. Man wisse um die Notwendigkeit. Es müsse aber umwelt- und naturverträglich stattfinden, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen sei. Auch müsse das Rohstoff-Recycling massiv verstärkt werden. Dem stimmte Raimo Benger von vero - Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V., zu. Es werde schon sehr viel gemacht. Gerade in diesen Zeiten merkten indes alle, dass es notwendig sei, Ressourcen vor der eigenen Haustür abzubauen und sie nicht von weither zu importieren. „Regionale Rohstoffsicherung und Recycling ist Klimaschutz“, sagte Benger.

Birgit Knopfe von der Unternehmens-Seite forderte, die Fahrpläne für die Genehmigungsverfahren zu überarbeiten und deutlich zu beschleunigen. Gleichzeitig berichtete sie, dass ihre eigene Firma alle Vorhaben gegenüber der Öffentlichkeit heute sehr viel transparenter mache als früher und dieses Handeln könne sie anderen Unternehmen empfehlen.

Der Regionalverband, vertreten durch André Menzel, gab zu bedenken, dass die gesetzlichen Vorgaben immer umfangreicher und komplexer würden. Kleinere Verwaltungen, zum Teil mit Einzelpersonen für diese Themen besetzt, könnten diese umfangreichen Verfahren kaum mehr bewältigen.

Dem stimmte Lars Michel aus der Stadtverwaltung Goslar zu. Er betonte zudem den Interessenkonflikt für die Kommunen, zum einen die Rohstoffgewinnung auch aus wirtschaftlichen Gründen zu befürworten, gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vor den Nachteilen zu schützen und die eigene Siedlungsentwicklung weiterhin zu ermöglichen.

 

 

 

Ein Unternehmer aus dem Landkreis Gifhorn weiß aus eigner Erfahrung, dass die Anwohner vor allem die viele Lkw störten, die durch die Orte und Siedlungen fahren, um die Rohstoffe abzutransportieren. Der Abbau an sich sei meistens gar nicht das Problem.

Im Fazit war das Thema Nachnutzung eines der wichtigsten. Hierfür müssten gute Konzepte her und alle Beteiligten seien gefordert.

Der Regionalverband will mit dem Aufbau einer Datenbank für die gesamte Region dazu beitragen, dass die Daten-Grundlagen künftig für alle Beteiligten gut aufbereitet gleichermaßen zur Verfügung stehen.

 

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